Marcus Aurelius Antoninus Augustus (*26.04.121, ✝︎17.03.180) oder kurz Marc Aurel, wird als Philosoph auf dem Kaiserthron bezeichnet.
Seine letzten zehn Lebensjahre verbrachte er in Feldlagern an der Nordgrenze des römischen Imperiums im Kampf gegen die Daker. Hier verfasste er die „Selbstbetrachtungen“. Sie werden zur Weltliteratur gezählt. Ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht, sind dies persönliche Beobachtungen, Selbstreflexionen am Abend. In aphoristischem Stil reflektieren die „Selbstbetrachtungen“ das Weltbild Marc Aurels. Geprägt von der philosophischen Schule der Stoa, kreisen die „Selbstbetrachtungen“ um das Thema, wie ein gelungenes Leben im Einklang mit sich und den Fährnissen des wechselvollen Geschicks gelingen kann. Oder um Adorno abgewandelt zu zitieren: Es gibt ein richtiges Leben im Falschen.
Deshalb ist es verkehrt, Vergängliches zu sehr zu lieben, sein Herz an Sterblichkeit zu hängen und Ruhm als heiliges Gut zu begehren (Zitiert aus der Einleitung)
Ein Beispiel:
„Bei allem, was du tust, gehe besonnen zu Werke und so, dass du dabei die höchste Lebenskunst im Auge hast“.
Ich glaube, die „Selbstbetrachtungen“ sind gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ein guter Leitfaden, um in diesen Widrigkeiten seinem moralischen Kompass mit Zuversicht folgen zu können. Mithin ein Buch, das es lohnt gerade heute entdeckt und gelesen zu werden!
Noch eine Kostprobe:
„Wie derjenige denkt, der dich verletzt, oder wie er will, dass du denken sollst, so denke gerade nicht. Sondern sieh die Sache an, wie sie in Wahrheit ist“.