Reise um die Welt. Aus dem Bordbuch der H.M.S. Beagle
Charles Darwin (1809 – 1882), allen ein Begriff als der Mann, der durch seine Forschungsarbeiten dem Homo Sapiens seine bereits zweite narzisstische Kränkung zufügte, an welcher sich die Kreationisten bis heute abarbeiten.
Die erste der Kränkungen geschah übrigens durch Kopernikus, der die Erde als einen Himmelskörper erkannte, der keineswegs im Mittelpunkt steht.
Darwins Forschungen zur Evolution der Arten legte den Stammbaum der Evolution frei und verortete den Menschen als einen Zweig der Primaten. Das erinnert an eine weitere, die dritte narzisstische Kränkung, welche Sigmund Freud geschuldet ist, der den Menschen vom „Es“, dem Unbewussten gesteuert beschrieb. Aber das ist ein anderes Thema.
Im vorliegende Band liegt eine abenteuerliche Reisebeschreibung des Forschungsschiffes Beagle vor. Darwin notierte hellwach alles, was auf der Fahrt um Südamerika ihm, dem Victorianer, an Merkwürdigkeiten auffiel. Hochspannend ist die Beschreibung der Landschaften und Gewohnheiten der Bewohner bei den Exkursionen an Land. Sieht man von der zeitbedingten kolonialistischen Betrachtungsweise ab, so haben wir es hier mit einer dichten und erkenntnisreichen Beschreibung zu tun, welche die Völker Südamerikas mit genauem Blick erfasst, dabei gleichzeitig versucht deren Lebensweisen gerecht zu werden und eine Einordnung in eine übergeordnete Systematik zu erreichen.
Hier noch ein Zitat aus dem Klappentext:
„Doch nicht nur die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern vor allem die Schilderungen der ethnischen, sozialen und politischen Ereignissen der bereisten Länder machen die Einzigartigkeit seines Berichts aus“.
Kurzum: ein lesenswerter „Abenteuerroman“, ideal für den Strandurlaub.