Das Deutsche Krokodil ist…
…eine schwere elektrische Güterzuglokomotive der DB Baureihe 194.
1940 konzipiert war sie noch bis 1986 im Einsatz. Eine noch leistungsfähigere Lok ist jedoch das Schweizer Krokodil..
Seine Geschichte
Der 1971 in Heidelberg geborene und in Dossenheim aufgewachsene Ijoma Mangold legt mit seiner Autobiografie ein Buch vor, das einen nicht loslässt. Es ist heiter und gleichzeitig von tiefem Ernst. Er beschreibt seinen Werdegang von der Kindheit in Dossenheim und der Schulzeit am Heidelberger Elitegymnasium Kurfürst-Friedrich, dem ältesten Gymnasium Heidelbergs, zum Literaturkritiker und Feuilletonchef der Zeit.
Dossenheim
Mangold wächst behütet bei seiner alleinerziehenden Mutter in Dossenheim auf. Er schreibt mit Witz und Empathie. Im weltoffenen Heidelberg hat er keine Probleme mit seiner Hautfarbe. Alle sind ihm zugetan. Er ist ein Glückskind des Lebens.
Heidelberger Bildung
Mangold liefert wundervolle Beschreibungen des speziellen Heidelberger Soziotops und der akademischen Schickeria. Das Sozialprestige bewertet sich nicht nach der Hubraumgröße oder Marke des Autos, sondern nach den Regalmetern der Bibliothek und wessen Vorlesungen und Seminare man besucht hat. Wer dieses Milieu kennenlernen durfte, kann Mangolds Beobachtungen nur bestätigen.
Afrika
Mangolds Vater stammt aus Nigeria und war als Medizinstudent in Heidelberg. Mangold lernt seinen Vater erst kennen als er selbst in München studiert und sein Vater Kontakt zu ihm aufnimmt, um die Erbfolge zu regeln. Auf Einladung seiner nigerianischen Familie reist er nach Nigeria. Das Land bleibt ihm fremd, so herzlich er auch dort empfangen wird. Es herrscht eine andere Form der Kommunikation, er bezeichnet diese als episch und nicht am Einzelschicksal interessierte.
Afrikanische Erzählungen
Familie und Stammeszugehörigkeit sind die Themen der epischen Erzählung über Afrika. Dahinter tritt der intellektuelle Austausch und das psychologischen Erfassens seines Gegenübers im gemeinsamen, individuellen Diskurs zurück.
Herr Ribbeck auf Ribbeck
Es gibt noch mehr in diesem Werk zu entdecken, trauriges und heiteres. Besonders anrührend schildert er den Krebstod der Mutter und wie er noch einmal mit ihr von Heidelberg an die See fahren wollte. Sie schaffen es bis Berlin, wo seine Mutter stirbt, während er Ihr Fontanes Gedicht Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland vorliest.
Und kam ein Mädel, so rief er:
»Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ‘ne Birn.«
Kurzum, ein höchst lesenswertes Buch, welches unbedingt zu empfehlen ist.
Ein spannendes Buch